Deutsch

Aus der Seele gesprochen - Sieger im Lyrikwettbewerb ausgezeichnet - Gymnasium gibt Anthologie heraus

Dem Innersten Raum geben, ausdrücken, was einem auf der Seele und auf der Zunge liegt – diesem Drang gab das Veit-Höser-Gymnasium mit der Ausschreibung eines Lyrikwettbewerbs für die Schüler aller Jahrgangsstufen nach. Am Donnerstagabend fand nun die Preisverleihung für die prämiierten Gedichte in der Dreifachturnhalle statt, wozu auch die Eltern der jungen Autoren geladen waren. Deren Werke sind in einer Anthologie zusammengefasst worden und können jetzt vom interessierten Leser auch im Sortiment- bzw. Onlinebuchhandel erworben werden.

Neue Besen kehren bekanntlich gut. Und so nimmt es nicht wunder, dass der jüngst an die Schule gekommene Studienrat Tom Spiegelhauer mit der Idee aufschlug, einen Lyrikwettbewerb für alle Schüler auszuloben, so dass diese aus der Rezipientenhaltung im Fach Deutsch herausgelockt und ihrer Kreativität Raum und Flügeln verliehen werden. Fachbetreuer OStR Bernd Winter griff die Idee bereitwillig auf und motivierte die gesamte Fachschaft, an diesem Strang zu ziehen. Das Ergebnis: eine Vielzahl (412) von bemerkenswerten Einsendungen der Schüler, so dass die Jury aus den beiden Deutschlehrern und ihrer Kollegin OStRin Christine Sommerfeld die Qual der Wahl hatten, um die besten Gedichte zu küren.

„Schenke mir ein hörendes Herz“ – dies wünschte sich der weise Salomon, als ihm Gott eine Bitte gewährte, und dieses Verlangen machte sich eingangs auch Schulleiter Clemens Kink zu eigen, als er die Veranstaltung eröffnete. Denn es sollte nicht nur beim blanken Hören der Worte der Mitmenschen bleiben, sondern  einmünden in ein Erfassen ihrer Empfindungen, Gefühle und Bedürfnisse.

Fachbetreuer Bernd Winter gab seiner Freude und Genugtuung Ausdruck, dass die Schule eine Gedichtsammlung herausgeben könne und  - augenzwinkernd -so die Arbeit der Deutschlehrer auch tatsächlich zu greifbaren Ergebnissen führe. Er zollte den Autoren Respekt für ihre Bereitschaft, neben dem gewöhnlichen Pensum sich der Mühe zu unterziehen, Gedichte zu verfassen. Sein Dank galt den Kollegen für die Solidarität, den Kunsterziehern für das Verbrämen  der Anthologie mit Werken aus dem Kunstunterricht sowie dem spiritus rector des Projektes, Studienrat Tom Spiegelhauer.

Dieser zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt von der hohen Qualität und  Dichte der Beiträge. Insbesondere würdigte er den Mut der jungen Schreiber, mit ihren Werken an die Öffentlichkeit heranzutreten, was ja auch das  Risiko in sich berge, Kritik einstecken zu müssen.

Die Jury gab den jungen Poeten im Vorfeld Themenkreise für den Wettbewerb vor wie z.B. „Natur und Umwelt“, „Begegnung, Freundschaft, Liebe“ oder „Leidenschaften“. Hierzu sollte jeder Schüler seinen Gedanken freien Lauf lassen, in Stil und Tonlage uneingeschränkt. Entsprechend variationsreich  hörten sich dann auch die Vorträge der Preisträger an. Die gesamte Klaviatur von humorvoll, optimistisch wie beispielshalber in dem Loblied auf eine „Sommernacht“ von Noah Ring (6c), über kritisch-besorgt in Veronika Perls Gedicht „Umwelt“ oder zahlreiche Fragen aufwerfend in Lars Grubers „Der Sinn des Lebens“ (9b) sowie aufrüttelnd-appellativ in Hannah Wolfs Zeilen „Liebling“. Allen Beiträgen gemein war eine deutlich erkennbare gedankliche Struktur, oftmals auch gekleidet in eine adäquate sprachliche Form.

Selbstredend gab es für alle Preisträger eine Gratisausgabe der Anthologie und einen Büchergutschein in der Buchhandlung Winklmeier in Bogen. Musiklehrerin Miriam Liebl begleitete die Solisten Anna Schedlbauer (10a, Klarinette), Ferdinand Graf (8b, Trompete), Lena Stöger (10b, Geige) und Katharina Obermeier (10b, Cello) auf dem Klavier, die mit Stücken aus unterschiedlichsten Epochen und Genres den Abend musikalisch umrahmten.

Hans Sagstetter