UNESCO Begabtenförderung Musik

Der warme Ton der Klarinette- Furth im Wald: Schülerin des Veit-Höser-Gymnasiums Bogen musizierte

Einmal mehr hat sich der Further Kirchenmusiker Wolfgang Kraus als Förderer junger Talente erwiesen. Am kirchlichen Fest der „Heimsuchung Mariens“ gestaltete er eine Orgelmeditation in der Pfarrkirche zu diesem Thema.

Als konzertierende Partnerin wählte er die junge Klarinettistin Anna Schedlbauer, die vom Veit-Höser-Gymnasium Bogen kommt und bei ihrem Abitur auch eine praktische Prüfung auf der Klarinette ablegen wird. Sie ist ein weiteres Beispiel für die Tradition musisch-musikalischer Förderung dieses Gymnasiums. Sie ist bereits die zweite vielversprechende junge Künstlerin, die auf Vermittlung ihrer Lehrkraft Heidi Schießlbauer diese Auftrittsmöglichkeit nutzte.

Es ist schon beachtlich, dass eine 15-Jährige ein konsequent klassisches Programm auswählt – nicht gerade die leichtesten Stücke obendrein. Außerdem muss man sie beglückwünschen für ihr Bemühen, mit einem so erfahrenen Musiker wie Wolfgang Kraus sich solch anspruchsvolle Werke zu erarbeiten. Neben der solistischen Ausbildung auf der Klarinette bringt sie sich mit dem Saxophon in die Big-Band und das Orchester der Schule ein. Dabei hat sie ihre Fähigkeit im gemeinschaftlichen Musizieren bereits sehr gut entwickelt, was ihrem Spiel durchaus anzumerken war. Im ersten Stück, „Adagio cantabile sostenuto“, einer Bearbeitung des Streichquartetts G-Dur von Joseph Haydn, wählte Wolfgang Kraus ein liebliches Spieluhrregister. Zartschwebend passte der Ton der Klarinette ausgezeichnet, die junge Dame überzeugte dazu mit souveräner Interpretation und einer makellos sauberen Schlusskadenz.
Die textlichen Betrachtungen trug Kaplan Johannes Spindler bei, der unter anderem beleuchtete, dass der Begriff „Heimsuchung“ im religiösen Sinne positiv besetzt ist. Es folgten Musikstücke aus dem dritten Klarinettenkonzert B-Dur von Carl Stamitz. Zur Melodie der Klarinette ersetzte die Orgel das Orchester. Die freudige Stimmung, die die Gedanken Marias bei der Verkündigung des Engels prägte, drückte eine Romanze aus dem Divertimento Nummer 5 von Wolfgang Amadeus Mozart aus, das in einer Bearbeitung erklang.
Die typische Mozart‘sche Manier traf das Duo intuitiv genau – fröhliche, menschliche Grundzüge, vom Charakter her ideal für eine perlende Klarinette und das enge Zuspiel der Orgel. Auch hier war wieder das erstaunlich enge Verständnis füreinander herauszuhören, das umso mehr verwundert, weil die beiden das erste Mal zusammen gespielt haben.   

(Text und Fotos: Johann Reitmeier)

Chamer Zeitung (08.07.2021), Bogener Zeitung (10.07.2021), Straubinger Tagblatt (10.07.2021)