Berufliche Orientierung Wirtschaft/Recht

Girls‘ und Boy´s Day – eine Reise in spannende Berufe

Leonardo-Brücke

Ein Junge und 13 Mädchen der 8. bis 10. Jahrgangsstufe stellten sich der Herausforderung: Sie schnupperten am Boys´ und Girls` Day in für sie absolut untypische Berufe - die meisten von ihnen in der jetzigen Lage natürlich virtuell und online. Das Fazit war überwältigend: Alle sagten am Ende, dass es ihnen sehr gut gefallen haben, da sie Neues erfahren und spannende Themenbereiche kennenlernen konnten – besonders aufgrund der unbegrenzten, da virtuellen, Möglichkeiten. Mancher Teilnehmerin hat es sogar die Zukunftsplanung erleichtert...

Elias nahm - als einziger Junge - am Boys´ Day der Agentur für Arbeit teil. An diesem Vormittag wurden ihm verschiedene soziale Berufe – Pfleger, Erzieher und Sozialpädagoge – durch männliche Vorbilder aus den jeweiligen Gebieten vorgestellt. Den Schülern wurde deutlich gemacht, dass die typischen tradierten Klischees nicht zutreffen. Da Männer in den sozialen Berufen bisher unterrepräsentiert sind, ist der Bedarf an gut ausgebildeten männlichen Fachkräften groß.

Emma beschäftigte sich, zusammen mit weiteren 51 Teilnehmerinnen, mit dem Berufsfeld einer Bioingenieurin. Über Zoom informierte Frau Prof. Dr. Sibylle Gaisser von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ansbach über den Studiengang Industrielle Biotechnologie. Nach einer theoretischen Einführung folgte ein praktischer Teil in Form eines Versuches, nämlich der Gewinnung von Bioethanol und Aufnahme eines Kultivierungsprofiles. Zudem erhielt sie einen Einblick, wo im alltäglichen Leben Biotechnologie enthalten ist, nämlich in Lebensmitteln, Antibiotika, Verpackungen, Alkoholen etc.

Marlene verbrachte ihren Tag beim Bayerischen Rundfunk. Er startete mit einer Begrüßungsveranstaltung, die von der Gleichstellungsbeauftragten des Bayerischen Rundfunks Bettina Busch geleitet wurde. Anschließend wurde noch die Intendantin Katja Wildermuth in einem kurzen Interview vorgestellt. Um 10 Uhr begannen die verschiedenen Workshops (Fachinformatik, Mediengestalter für Bild und Ton, Korrespondentin), zu denen man im Vorhinein zugelost wurde. Nach einer Vorstellungsrunde durften die Teilnehmerinnen an einem zuvor programmierten Spiel einige Aspekte am Quellcode verändern. Nach einem abschließenden Livestream mit Fragerunde mit einem Schauspieler der Snapchatserie „Iam.justmyself“, die für den Bayerischen Rundfunk produziert wird, endete dieser spannende Tag.                           

Lisa hatte sich bei der Firma Züblin im Bereich Bauingenieurin angemeldet. Nach einer kurzen Vorstellung des Berufs der Bauleiterin, Abrechnerin und Logistikplanerin erfolgte ein Rundgang in Form eines Videos durch die Baustelle des SAP Gardens. Zuhause durfte sie selbst versuchen mit vorher zugesandten Eisstielen, eine Leonardo da Vinci Brücke zu bauen. Abschließend wurde ein Film über die Digitalisierung Züblins gezeigt.

Magdalena wäre unter „normalen“ Umständen wahrscheinlich nicht zur Heinrich-Hein-Universität gekommen, da diese in Düsseldorf liegt, doch der Info-Tag der Uni lohnte sich definitiv. Zumindest für die chemisch, biologisch und wirtschaftlich interessierten Schülerinnen, da die Veranstaltung über die Studiengänge Chemie, Biochemie und Wirtschaftschemie an der Uni informierte. Lehrreiche Einblicke in die Uni allgemein bekam man anfangs von Studentinnen, die von der HHU sehr überzeugt sind. Zwei Dozenten nahmen sich für die rund 200 Online-Interessierten Zeit, klärten über die Fächer und deren Möglichkeiten auf und beantworteten im Anschluss zahlreiche Fragen.

Luise wählte die OmnicomMediaGroup mit Hauptsitz in Hamburg. Der virtuelle Tag startete mit einem Kennenlernspiel, einer allgemeinen Information über den bevorstehenden Tagesablauf und über die OMG selbst. Danach wurden ihr die Aufgaben und Erlebnisse mit der OMG präsentiert. In Gruppen aufgeteilt erfuhren die Teilnehmerinnen in interaktiven Mediaräumen Genaueres über die Arbeit in einer Media- und Kommunikationsagentur. Im Anschluss wurden die vier Ausbildungsmöglichkeiten erläutert: Kaufleute für Büromanagement, Kaufleute für Marketingkommunikation, Duales Studium im Bereich Marketing, Kommunikation und Medien und Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Mit einem kurzen Film endete ein sehr interessanter und empfehlenswerter Tag.

Victoria verbrachte ihren Girls` Day an der freien Universität Berlin, wobei sie sehr viel über die Abläufe des menschlichen Körpers kennengelernt hat. Beide Workshops wurden auf Englisch gehalten, da dies die Sprache der Wissenschaft ist: Beim ersten Workshop ging es um das Erforschen des Gehirns der Fruchtfliege. Im zweiten Workshop wurde über Proteine und die Entstehung der DNA gelehrt. Am Ende konnten noch Fragen an Wissenschaftlerinnen der verschiedenen MINT-Bereichen gestellt werden.

Julias spannender Tag bei der Odav in Straubing begann mit einer Vorstellungsrunde. Nach  einer (realen!) Führung durch die Firma – mit einem kleinen Quiz zur Testung der IT-Kenntnisse- wurden die Teilnehmerinnen in Gruppen aufgeteilt. Anschließend erhielten sie einen kleinen Einblick in die Arbeit einer Softwareentwicklerin und durften eine VR- Brille sowie eine 360-Grad-Kamera testen.

Nikola und Emily haben ihren virtuellen Girls Day virtuell bei der Polizei NRW verbracht. Anhand von Videos und Aufgaben wurde ihnen die Arbeit einer Polizistin und der Weg dorthin durch das duale Studium nähergebracht. Zuerst konnten sie durch selbstbestimmbare Videos einen 360° Blick in die verschiedenen Aufgaben bekommen, dann wurden sie durch das  Ausbildungsgelände geführt und über das Studium informiert.

Julia hat in dieser abwechslungsreichen Online-Veranstaltung „Gehackt“ der Universität Stuttgart „auf kurze Zeit enorm viel dazugelernt“. Es wurden die Themen Datenschutz, Verschlüsselung und Hacking besprochen. Mit Hilfe des Programms „Gather town“ konnte sich jeder einen Avatar und somit einen virtuellen Sitzkreis erstellen.  

Angelina hat sich aus einer Vielzahl an Möglichkeiten den Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik an der Uni Stuttgart ausgesucht. Zunächst führte Frau Prof. Dr. Ing. Sabine Klinker vor, wie das bemannte, oder ferngesteuerte Landfahrzeug „Rover“, entwickelt und konstruiert wurde. Dieses hatte bereits auf dem Mond zur Erforschung des Trabanten seinen Einsatz. Im Anschluss referierten zwei ehemalige Studentinnen über das Kleinsatellitenprogramm. „Flying Laptop“. Es ist der erste Kleinsatellit der Uni Stuttgart, welcher dort entwickelt wurde und mit der institutseigenen Bodenstation betrieben wird. Er befindet sich im ca. 600 km entfernten Orbit und das Ziel ist die Erprobung neuer Technologien sowie die wissenschaftliche Beobachtung der Erdoberfläche in mehreren Wellenbereichen. Die Mission soll ca. 2 Jahre dauern und, um Weltraummüll zu vermeiden, wird ein De-Orbit-Mechanismus ausgelöst, welcher den Satelliten wieder eintreten und verglühen lässt. Besonders interessant war das SOFIA – Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie, ein Gemeinschaftsprojekt der DLR und der NASA. Es wurde hierfür eine Boeing 747 SP umgebaut. Die fliegende Sternwarte steht in den USA/Kalifornien und hebt mehrmals wöchentlich ab. In einer Flughöhe von etwa 14 km, bei einer Fluggeschwindigkeit von etwa 900 km/h bei bis zu -50° haben die ForscherInnen bei geöffneter Luke freien Blick auf Andromeda und können dort z. B. junge Sterne beobachten. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Lehrer, Studenten und andere erwachsene Privatpersonen an einem Flug teilnehmen. Im Anschluss wurde von Fr. Dr. Ing. Gisela Detrell Domingo der Bereich „Astronautinnen & Lebenserhaltungssysteme“ vorgestellt. Bis jetzt gibt sehr wenig Astronautinnen, welche auf einer Mondmission waren. Abschließend wurde noch allgemein über den Bachelor- bzw. Masterstudiengang informiert, welcher, neben Luftfahrtgeschichte, sehr viel technische Mechanik, höhere Mathematik und Maschinenbau beinhaltet.

Magdalena und Laura erhielten mit Hilfe eines Kurzfilms Einblicke in grundlegende Fakten und Zahlen von Siemens. Danach durften sie selbst an einem LED-Baukasten herumexperimentieren: von Wechselblinker über Dimmerschaltungen bis hin zu einem Morse-Crash-Kurs stand alles auf dem Programm. Abschließend berichteten zwei duale Studentinnen und eine Azubine von den verschiedenen Ausbildungs-& Studienmöglichkeiten bei Siemens Regensburg.

#WOMEN ROCK OUR FUTURE

Es freut mich als KBO besonders, dass so viele Schüler*innen am Girls´ und Boys´ Day teilgenommen haben um einen Einblick in eine andere (Berufs)Welt zu erhalten!

Viel Spaß bei eurer weiteren Reise wünscht euch Frau Murrer

 

Spannende Einblicke in die Welt von Siemens