UNESCO Begabtenförderung

Jugendliche Perspektive - VHG-Schülerinnen auf Augenhöhe mit Experten

Zur Fachtagung der Kultusministerkonferenz in Leipzig wurden vier Schülerinnen vom Veit-Höser-Gymnasium (VHG) Bogen eingeladen: Maya Ebenbeck, Julia Zankl, Lea Hofmann und Victoria Moro von der VHG-Unesco-Gruppe waren für die 25-köpfige Jugendkommission ausgewählt worden, die bei der Lehrplanentwicklung die jugendliche Perspektive ins Spiel bringen soll.

Dies sei sehr wichtig, betonen die vier jungen Frauen vom VHG. Schließlich könne man, so Lea Hofmann, die Entscheidung über Bildung „nicht allein Leuten überlassen, die seit 40 Jahren aus der Schule sind“. Als spannend empfanden sie die Arbeit auf diesem ungewohnten Parkett, auf dem sie als Vertreter der bayerischen Schülerschaft fungierten. Nach Impulsvorträgen erarbeiteten Mitglieder der Kultusministerkonferenz, ministerielle Mitarbeiter, Professoren, Wissenschaftler, Wirtschaftsvertreter, Lehrer und Schüler in Workshops Aspekte der weiteren Verankerung von Globalisierung und Nachhaltigkeit in den Lehrplänen.

Die VHG-Schülerinnen belegten entsprechend ihrer Schwerpunktinteressen Workshops zu den Themen „Nachhaltigkeit als Lernziel in Schulmusik und Schultheater“, „Nachhaltigkeit in der gymnasialen Oberstufe“, „Wie nachhaltig leben Schüler im Alltag?“ und „Eurozentrismus“, also dass die globale Welt bewusst oder unbewusst von einer europäischen Warte aus bewertet wird. Da musste man auch konsequent Hochdeutsch sprechen – „sonst hätte uns echt keiner verstanden!“ Sie seien von den Experten in ihren Workshops als „Teilnehmer auf Augenhöhe“ behandelt worden. „Ansonsten könnten wir ja auch nichts bewirken, wenn wir als kleine Kinder angesehen würden“, findet Maya Ebenbeck. Auch VHG-Schulleiter Clemens Kink hält eine solche Miteinbeziehung der Jugend für „ein gelungenes Beispiel von Bürgerbeteiligung“.

Sie hätten die Experten „schon auch ein bisschen auf den Boden der Tatsachen gebracht“, berichtet Julia Zankl. Umgekehrt hätten sich die vier Schülerinnen auch von den Politikern einiges abschauen können und bemerkt, wie man im politischen Entscheidungsprozess elegant seinen Standpunkt vertritt, erzählt Victoria Moro. Organisiert hatte die Jugendbeteiligung das SV-Bildungswerk. Dass am VHG das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln bereits erfolgreich vermittelt wird, zeigte sich bei der Feedback-Runde zum Abschluss: Die vier VHG-Schülerinnen wiesen darauf hin, dass es nicht zielführend sei, auf einer Nachhaltigkeitstagung Ende November Melonen und frische Erdbeeren zu servieren.

Straubinger Tagblatt / Bogener Zeitung; 06.12.2022

Fotos: Julia Zankl