MINT Physik Chemie Jugend forscht

Erfreuliches Abschneiden des VHG-Teams bei Jugend forscht/Schüler experimentieren 2023

Zum ersten Mal seit 2019 fand der diesjährige Regionalwettbewerb Niederbayern Jugend forscht/Schüler experimentieren mit dem Motto „Mach Ideen groß!“ wieder vor Ort an der Universität in Passau vom 09.03.-10.03.2023 statt. Hierbei erhielten die VHG-Teilnehmer unter der Leitung von Dr. Bernhard Stojetz, Willi Engelmeier und Wilhelm Gasparics zwei Sonderpreise und wurden in den jeweiligen Fachbereichen mit drei dritten und einem zweiten Platz ausgezeichnet.

Sebastian Friedl (8b) – Nachwuchsforscher aus dem Erfinnderinnenclub - untersuchte in seiner Schüler experimentieren Arbeit die „Gewinnung von Wasserstoff mit Hilfe von Asche“. Dabei wurden Asche, Wasser, Kochsalz und Aluminiumstückchen gemischt, um das optimale Verhältnis der Bestandteile zur Gewinnung von Wasserstoff herauszufinden. Im Mittelpunkt der Versuchsreihen stand die Variation in der „Aschezugabe“ – aus Fichtenholz, Buchenholz, Braunkohlebriketts, Biomüll, Pellets. Sebastian Friedl zeigte eine umweltfreundliche Möglichkeit zur Wasserstofferzeugung aus und wurde dafür von der Jury mit dem 3. Platz im Fachbereich Chemie ausgezeichnet.

Maria Mirica (Q12) untersuchte in ihrer Jugend forscht Arbeit ,,Energy Harvesting - Energiegewinn aus häuslichem Abwasser!?”die mögliche Nutzung und Speicherung des häuslichen Wassers zur Energiegewinnung. Zunächst wurde ein Wasserleitungssystem gebaut, um verschiedene Arten von Wasserinstallationen zu simulieren. Nach der Montage einer Turbine ins Leitungssystem wurden verschiedene Formeln entwickelt und theoretisch analysiert, die für die Entwicklung und Programmierung des Arduino-Moduls (als Voltmeter verwendet) notwendig waren/sind. Durch die Verwendung von zwei Lastwiderstand-Typen (10 und 100 Ohm) und Rohren mit unterschiedlichen Dicken, Längen und Fallhöhen wurde festgestellt, welche Konstruktion am effektivsten ist. Als Fazit der eigenen Versuchsreihen konnte/kann festgehalten werden, dass die Möglichkeit der Verwendung dieses vielseitigen und umweltfreundlichen Systems eine ideale Alternative für kleine Anwendungen im Haushalt, ähnlich wie Photovoltaik-Module und Windkraftanlagen, darstellt. Maria Mirica wurde für ihre hervorragende Jugend forscht Arbeit mit dem 3. Platz im Fachbereich Arbeitswelt und mit dem Sonderpreis für Energiewende und Klimaschutz ausgezeichnet.

Julian Gaderer (Q12) beleuchtete im Rahmen seiner Jugend forscht Arbeit „Dämmen zur Rettung der Welt“ relevante Wärmedämmeigenschaften von Dämmstoffen. Die Theorie der Wärmeleitung und der Wärmedurchgang, sowie die spezifische Wärmekapazität bildeten hierbei das theoretische Fundament der Arbeit. Darauf aufbauend wurden Versuchsreihen durchgeführt, in denen der Wärmedurchgang von Holzfaser und XPS gegenübergestellt wurde. Aus diesen experimentellen Daten/Ergebnissen wurde dann der Wärmeübergang und der Wärmedurchgangskoeffizient der Materialien berechnet, miteinander und mit Literaturwerten verglichen. Als Fazit lässt sich feststellen, dass dabei die Wärmespeicherfähigkeit eines Stoffes den höchsten Einfluss auf den Dämmeffekt hat. Somit muss man, um die Welt zu retten, diese effizient dämmen! Die Jury ehrte Julian Gaderer für diese lebensnahe Jugend forscht Arbeit mit dem sehr erfreulichen 3. Platz im Fachbereich Physik und mit dem Sonderpreis Ressourceneffizienz.

Theresa Heilbrunner (Q12) beschäftigte sich in ihrer Jugend forscht Arbeit "Die Zukunft muss gedämmt werden- Dämmstoffe aus chemischer und physikalischer Sicht" intensiv mit dem Thema Dämmstoffe. Dabei wurden verschiedenen Dämmstoffarten, deren Herstellungsverfahren und deren Anwendungen bzw. deren bauphysikalischen Eigenschaften beleuchtet. Im Praxisteil wurde selbst ein PU- Schaum hergestellt, wessen bauphysikalischen Eigenschaften anschließend geprüft wurden, um einen Anwendungsbezug als Fassadendämmung herzustellen. Im Folgenden wurden dann verschiedene Dämmmaterialien miteinander verglichen. Hierbei wurde mit Hilfe von Bluetooth Temperatursensoren der Wärmeverlust von Dämmstoffen verschiedener Stoffklassen untersucht. Ein Raummodell aus Holz bildete dabei den standardisierten Versuchsaufbau. In Versuchsreihen wurden dann verschiedene Dämmstoffe getestet und die erhaltenen Ergebnisse auf den Alltag bezogen. Theresa wurde mit einem sehr erfreulichen 2. Platz im Fachbereich Chemie geehrt.

Anna Schedlbauer (Q12) komplettierte das Jugend forscht Team 2023. Sie setzte sich im Rahmen ihrer Jugend forscht Arbeit mit der Fragestellung Musik - eine (Natur)Wissenschaft für sich? auseinander. Neben Tonerzeugung, Tonentstehung, Sinustönen und Schallausbreitung im Raum wurde auch die Instrumentenkunde näher betrachtet. Der Fokus im Praxisteil lag auf der Tonerzeugung der Klarinette. Hierbei wurden selbst Schilfrohrblätter hergestellt, wobei der Nachhaltigkeitsaspekt zur Herstellung von Klarinettenblättern aus Epoxidharz führt. Anhand von eigens entworfenen Fragebögen wurde die Spielbarkeit dieser Blätter überprüft. Die Auswertungen dieser Testreihen zeigten, dass Kunststoffblätter noch zu wenig üblich bzw. bekannt sind, um nachhaltig mit diesen Klarinette zu spielen. Zuletzt wurde die Klarinettenblätterqualität mithilfe eines Frequenzmessers unabhängig getestet. Musik, so lässt sich durch diese Jugend forscht Arbeit feststellen, ist also keinesfalls eine Wissenschaft für sich, sondern ein faszinierendes Netzwerk aus Naturwissenschaften wie Physik und Chemie!

Am Veit-Höser-Gymnasium Bogen können MINT-interessierte Schülerinnen und Schüler seit 2007 im Wahlfach Jugend forscht ihrem Forscherdrang nachgehen und werden dabei von Wilhelm Gasparics betreut. Zudem wird seit dem Schuljahr 2021/2022 der Wahlkurs ErfinderInnenclub für die Unter- und Mittelstufe unter der Leitung von Herrn Dr. Bernhard Stojetz angeboten. Dabei werden NachwuchsforscherInnen im MINT-Bereich vielseitig gefördert und intensiv betreut. So haben interessierte Schüler die Möglichkeit, eigene Projekt(ideen) zu entwickeln und sich mit Begeisterung der Untersuchung von (natur)wissenschaftlich Unbekanntem zu widmen. Auch in den kommenden Jahren wird diese individuelle Förderung besonders begabter Schüler über den Fachunterricht hinaus am Veit-Höser Gymnasium angeboten.

 

Julian Gaderer