MINT Chemie Jugend forscht

Erfreuliches Abschneiden bei Jugend forscht 2024

Unter dem Motto „Mach Dir einen Kopf“ fand der diesjährige Regionalwettbewerb Niederbayern Jugend forscht/Schüler experimentieren an der Universität in Passau vom 07.03.-08.03.2024 statt. Hierbei wurde das VHG-Jugend forscht Team 2024 mit zwei Sonderpreisen, einem Schulpreis, sowie mit drei dritten und einem zweiten Platz in den Fachbereichen ausgezeichnet.

Diana Mihaly (Q12) beleuchtete in ihrer Jugend forscht Arbeit „Die Kartoffel - Die Stärke der nachhaltigen Zukunft“ das Potential der Kartoffel als preisgünstiger, nachwachsender Rohstoff. Dabei wurden Aspekte wie die chemische Zusammensetzung der Kartoffel, ihre ökologische und ökonomische Rentabilität, sowie ihr Einsatz in der Industrie ausgearbeitet. Zudem vereinigte diese Arbeit die Vorteile der Kartoffel mit der Problematik der heutigen Kosmetik. So wurde eine auf Kartoffel basierende, nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Haarspülungen hergestellt. Im praktischen Teil wurden zudem verschiedene Nachweisreaktionen, wie z.B. der Nachweis vom Solanin-Gehalt oder die Bestimmung des Nitrat- bzw. Nitrit-Gehalts der Quellstärke durchgeführt. Diana Mihaly wurde für ihren nachhaltigen Beitrag von der Jury mit dem erfreulichen 2. Platz im Fachbereich Biologie ausgezeichnet.

Milena Heckel (Q12) untersuchte in ihrer Jugend forscht Arbeit "Fleischfressende Pflanzen werden vegetarisch?", ob die Venusfliegenfalle auch ohne "Fleisch" ernährt werden kann. Zunächst wurden die theoretischen Grundlagen der Venusfliegenfalle hinsichtlich des Verdauungsapparates erläutert. Anschließend wurde in mehreren Ansätzen der fleischfressenden Pflanze zum einen kleine Käsestückchen und zum anderen Fliegen verabreicht, um den Verdauungsprozess über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen zu untersuchen. Aus den Versuchsreihen kam man zur Erkenntnis, dass diese Pflanzen keine Vegetarier sind! Milena Heckel wurde für ihre Jugend forscht Arbeit mit dem erfreulichen 3. Platz im Fachbereich Biologie ausgezeichnet.

Daniele Lopomo (Q12) beschäftigte sich in seiner Jugend forscht Arbeit "Bioethanol aus Pflanzen-Abfällen: ... mit Rasenschnitt das Auto tanken?" mit der Herstellung von Bioethanol aus pflanzlichen Abfällen und dessen Bedeutung als (Bio)Kraftstoff. Hierbei wurde im Praxisteil aus selbst gemähten Rasen Bioethanol gewonnen. Dabei wurde Glucose zunächst anaerob zu Ethanol vergoren und anschließend durch Destillation (Bio)Ethanol gewonnen. Diese behandelte Thematik findet in der Forschung von Biokraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen eine bedeutsame Anwendung. Die Jury ehrte Daniele Lopomo für diese Jugend forscht Arbeit mit dem erfreulichen 3. Platz im Fachbereich Chemie und mit einem Sonderpreis.

Lars Gruber (Q12) befasste sich in seiner Jugend forscht Arbeit "Katalytische Drucklose Verölung von Plastik" mit der zeolithkatalysierte Depolymerisationsreaktion von synthetischen Kunststoffen zu Dieselkraftstoff. Zuerst wurden Grundlagen zu Depolymerisationsreaktionen und die Wirkungsweise der Zeolithkatalysatoren untersucht, um anschließend dieses Verfahren mit verschiedenen Kunststoffen durchzuführen. Die erhaltenen Destillate wurden auf Viskosität, Dichte, Schwefelgehalt und Cetanzahl untersucht und so Erkenntnisse zur Optimierung gewonnen. In weiteren Versuchsreihen wurden Kunststoffzusammensetzung beziehungsweise Kunststoffkonzentration variiert und das Destillat durch fraktionierte Destillation aufbereitet. Die erhaltenen dieselähnlichen Destillate wurden erneut auf Viskosität untersucht und die Ergebniswerte mit den vorherigen und mit handelsüblichem Diesel verglichen. Die Jury ehrte Lars Gruber für seine Jugend forscht Arbeit mit dem erfreulichen 3. Platz im Fachbereich Chemie und mit einem Sonderpreis.

Christoph Leopoldi (Q12) behandelte in seiner Jugend forscht - Arbeit "Eine klare Sache? – Versuch des Altglasrecyclings zuhause" die chemischen Grundlagen sowie das Schmelzen von Glas mit privat/schulisch zugänglichen Mitteln, d.h. ohne die Hilfsmittel der Glasindustrie. Im Theorieteil wurde zunächst die chemische Zusammensetzung und Struktur von Glas und Phänomene in der Glaschemie erläutert. Im Praxisteil wurden dann der Versuch des Glasschmelzens und -verformens zuhause und entsprechende Optimierungsversuche durchgeführt.

Julia Aschenbrenner (Q12) komplettierte das Jugend forscht Team 2024. Sie setzte sich im Rahmen ihrer Jugend forscht Arbeit mit der Fragestellung „Wasserstoff - Energieträger der Zukunft?“ auseinander, ob Wasserstoff zukünftig das Potential besitzt, fossile Brennstoffe zu ersetzen. Die Grundlagen zu Wasserstoff, dessen Speicherverfahren, Transport, Herstellung, Verwendungsmöglichkeiten und die Brennstoffzellentechnologie wurden kurz theoretisch beleuchtet. Des Weiteren wurden wesentliche Aspekte zum Aufbau und der Befüllung der Brennstoffzelle geklärt. Im Praxisteil wurden unter anderen quantitative Messungen zur Gasbildung durchgeführt. Kern der experimentellen Untersuchungen war die Fragestellung, ob die Masse des Brennstoffzellenfahrzeugs Einwirkungen auf dessen Reichweite hat. Daneben wurden Messungen von Leerlauf, Betriebsspannung und Kurzschlussstrom durchgeführt und der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle ermittelt.

Am Veit-Höser-Gymnasium Bogen werden für MINT-interessierte SchülerInnen seit 2007 das Wahlfach Jugend forscht und seit 2021 der Wahlkurs ErfinderInnenclub angeboten. Dabei können die NachwuchsforscherInnen ihrem Forscherdrang nachgehen und werden im MINT-Bereich vielseitig gefördert und intensiv betreut. So können eigene Projekt(ideen) entwickelt und optimiert werden und „Neues erforscht“ werden. Auch in den kommenden Jahren wird diese individuelle Förderung besonders begabter SchülerInnen über den Fachunterricht hinaus am Veit-Höser Gymnasium angeboten.