Schnupperwoche bei BMW Group in Landshut

Am Montag, den 17. Juli 2023, startete mein Schülerpraktikum als Elektroniker*in für Automatisierungstechnik bei der BMW Group in Landshut mit der Beantragung eines Besucherausweises für das Werk. Danach ging es sofort mit einer Sicherheitseinführung und dem Kennenlernen der Azubis weiter. Anschließend hat der mir zugeteilte Auszubildende Ordner mit verschiedensten Anlagen der neuen Gießerei sortiert und umbenannt. Nach einem kostenlosen Mittagessen in der Kantine durften die Praktikanten aus Kabel, Stecker und dementsprechenden Werkzeug ein Verlängerungskabel zusammenbauen und wieder auseinanderbauen. Den gleichen Arbeitsvorgang wiederholten wir dann noch mit einem 400V Verlängerungskabel, also einem Starkstromverlängerungskabel. Am nächsten Tag war es allen Praktikanten erlaubt mit dem BMW-Drive-Simulator zu fahren, welcher ein aktives Videospiel mit VR-Brille ist und somit das Fahren sehr lebhaft veranschaulicht. Dieses Rennfahren ist mit der Königsklasse des Automobilsports, also der Formel 1, vergleichbar. Hierbei traten jedoch nur zwei Rennfahrer gegeneinander an, da es nur zwei Simulatoren gab. Am Mittwoch besuchten wir die Werksfeuerwehr und erfuhren, dass diese mehrmals am Tag im Einsatz ist, egal ob Öl ausgelaufen ist, es zu Bränden kam oder gar unerlaubt gemachte Fotos im Internet gelandet sind. Danach führten die Azubis die Praktikanten quer durch das Werk, welches im Übrigen, anders als das Werk in Dingolfing, ein Komponentenwerk ist. Die Werksführung war sehr interessant und umfangreich. Die Besichtigung fing beim Druckguss mit der größten Druckgussanlage Europas an. Darauf folgte die Kernmacherei, das Abteil für die Cockpitverkleidung, den Bereich, in dem man Carbonfasern verarbeitet, die Lackiererei, das Abteil mit den Elektromotoren und die Gelenkwellen. Am Donnerstag startete das Programmieren. In Zweierteams bekamen wir den Auftrag die Fischertechnik, also ein Laufband mit drei Türmen, welche nach oben bzw. nach unten und der dritte Turm zudem noch nach vorne und hinten bewegt werden konnte, per Programmiersprache zum Laufen zu bringen. Zusätzlich konnten alle drei Türme bohren. Mithilfe der Tipps der Auszubildenden gestaltete sich dies als nicht zu schwierig und wir durften somit das Ganze so programmieren, dass man das Förderband und die drei Türme einzeln per Knopf steuern konnte. Der letzte Tag drehte sich ganz um Roboteaching. Als uns die Auszubildenden die Miniatur Kuka Roboter eingestellt und erklärt haben, durften wir uns vorerst wieder in Zweierteams mit der Lenkung der Kukas durch ein auf dem Arm liegendes Steuergerät mit Display, Stift und Knöpfen vertraut machen. Im späteren Ablauf wurden uns Aufgaben gegeben, wie beispielsweise eine Vorlage eines Hauses mit dem Roboter zu übertragen oder auch eine vorgegebene Rennstrecke mit dem Kuka nachzufahren. Dazu haben wir den Roboter zu jedem einzelnen Eckpunkt hingesteuert und diesen Punkt auf dem Steuergerät abgespeichert. Teils mussten wir bei Kurven auch mehr als einen Punkt eintragen, sodass der Roboter diese im Anschluss geschmeidig durchlaufen konnte.

Schlussfolgernd kann ich ein Schülerpraktikum als Elektroniker*in für Automatisierungstechnik bei der BMW Group in Landshut empfehlen, wenn man sich für technische Prozesse interessiert. Wie oben beschrieben, war das Praktikum abwechslungsreich, informativ und breit aufgebaut. Mir persönlich hat das Roboteaching am besten gefallen, da mir das Steuern des Kuka Roboters sehr viel Spaß gemacht hat und man viel Freiraum zum Programmieren von verschiedensten Abläufen bekam.

Julia Aschenbrenner