Beim nächsten Thema, dem Imperium Romanum, lassen sich fächerübergreifende Aspekte zum Fach Latein herstellen. Da können wir plötzlich auch im Geschichtsunterricht das Lateinbuch gebrauchen, zum Beispiel als eine Schülerin ein Referat über die römische Wohnkultur hält.
Vielleicht lässt sich auch am Ende des Schuljahres noch ein Besuch in der neu gestalteten Römerabteilung im Gäubodenmuseum organisieren. Ein gemeinsamer Museumsbesuch wäre auch mit der Familie eine schöne Ergänzung des Geschichtsunterrichts.
Wir besprechen am Ende des Schuljahres sogar noch den Übergang von der Antike zum Mittelalter. Ein Aspekt ist hier die Christianisierung. Sie wird zuerst bei den Römern besprochen. Manche Traditionen lebten fort und konnten dann von iroschottischen Mönchen bei der Christianisierung in unserem Raum aufgegriffen werden.
Ausfragen, Exen, Hausaufgaben gehören natürlich auch im Geschichtsunterricht zum Alltag. Als Lehrerin hofft man natürlich, dass dies die Begeisterung zum Fach nicht untergräbt. Ebenso hofft man, dass das Sprichwort: „Wenn alle schlafen und einer spricht, dann nennt man dieses Unterricht“ nicht zu häufig zutrifft.
Geschichte in der Oberstufe des G8
Der Lehrplan in Geschichte hat sich in der Oberstufe des G8 grundlegend verändert. Er ist strukturell nach verschiedenen Themenstellungen und Räumen gegliedert. In 11.1 wird die Gesellschaft im Wandel vom 15. bis zum 19. Jahrhundert behandelt. Der räumliche Schwerpunkt liegt auf Bayern an regionalen Beispielen.
Demokratie und Diktatur – Probleme der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert bilden den Schwerpunkt in 11.2. Hier werden die Demokratien der Weimarer Republik und der Bundesrepublik den Diktaturen der NS-Zeit und der DDR gegenübergestellt.
Fragestellungen der europäischen Kultur und Gesellschaft sind das Thema in 12.1. Hier reicht das zeitliche Spektrum von der Antike bis zum Zeitalter der Aufklärung.
Von großem Interesse sind die Themen im letzten Kurshalbjahr 12.2. Hier wurden Konfliktregionen und Akteure der internationalen Politik besprochen. Der noch immer andauernde Konflikt im Nahen Osten wurde von den historischen Wurzeln bis zu aktuellen Entwicklungen behandelt.
Die USA in ihrer Entwicklung von den rebellischen Kolonien bis zur globalen Supermacht bildet den Abschluss des Curriculums. Bei den letzten beiden Themenbereichen kann den Schülern besonders gut vermittelt werden, dass geschichtliche Entwicklungen großen Einfluss auf die gegenwärtige Politik haben.
Es wird umfangreiches Grundwissen zur Behandlung der oben genannten Themenbereiche vorausgesetzt, was für viele Schüler eine Schwierigkeit darstellt. Andererseits wird durch den strukturellen Ansatz das Augenmerk auf große Zusammenhänge gelegt, was insgesamt das Verständnis für Geschichte fördern müsste.
Von: Claudia Graf