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„Wählen gehen will geübt sein“ – Juniorwahl am VHG

Auch vor dem Erreichen der Volljährigkeit möchte man Schülerinnen und Schüler möglichst früh in die Politik einbeziehen. „Das ist wie eine Übung für die echte Wahl“, meinten einige Schüler.           Am 5. Oktober 2023 fand die zweite Juniorwahl am Veit-Höser-Gymnasium statt, um die kurz darauf angesetzte bayerische Landtagswahl zu simulieren. Mittlerweile ist die Juniorwahl das größte bundesweite Schulprojekt im Fachbereich Politik und eine gute Möglichkeit, den Schülern ein realitätsnahes Bild der Wahlen zu zeigen.

Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10-12 des VHG waren mittels Wahlbenachrichtigungskarte und Ausweis am Wahltag eingeladen, zwischen 8 und 12 Uhr in der Aula ihre Stimmen abzugeben. Um die Wahl realitätsgetreu ablaufen zu lassen, bauten das Wahlhelferteam der Q12 mehrere abgetrennte Wahlkabinen auf und händigten den eingetroffenen Schülern ihre Wahlzettel aus, sobald sich diese ausgewiesen hatten. Dann noch die Stimmen abgeben, die Zettel in die Wahlurne werfen und schon war man fertig. „Ich habe mir das Wählen komplizierter vorgestellt. Damit, so schnell fertig zu sein, habe ich nicht gerechnet“, so ein Schüler aus einer 10. Klasse.

Während der letzten Politik und Gesellschaft-Stunden waren die Schülerinnen und Schüler über die aktuellen politische Ereignisse und den Ablauf im Wahllokal informiert worden. Außerdem war das Wahlsystem mit Erst- und Zweitstimme besprochen worden, und falls einige noch am Wahltag unsicher waren, konnten sie sich mehrere Plakate in der Aula ansehen, auf denen alles kurz erklärt wurde.

Das Ziel der Juniorwahl ist es, den Schülerinnen und Schüler eine eventuell vorhandene Scheu vor dem Wählen zu nehmen und generell das Interesse an Politik zu steigern, auf dem Weg mündige Bürgerinnen und Bürger zu werden. Dabei bekommen sie auch die Chance, ihren Meinungsbildungsprozess zu fördern und ihr Urteilsvermögen zu stärken. Politische Bildung ist heutzutage wichtiger denn je und kann nicht früh genug starten. „Die Juniorwahl ist eine wichtige Veranstaltung und großartige Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, sich ein eigenes Bild zu machen und sich an der Politik zu beteiligen“, so Clemens Kink, der Schulleiter des VHG. „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen mit Politik auseinandersetzen. Man sollte frühestmöglich anfangen sich zu informieren und verschiedene Meinungen abzuwägen“, merkte Ines Bucher, die stellvertretende Schulleiterin, an.

Obwohl die Ergebnisse der Juniorwahl keinen direkten Einfluss auf die Politik haben, ist sie nichtsdestotrotz eine sehr gute Chance für die Schülerinnen und Schüler in den Prozess der Meinungsbildung involviert zu werden. Wie stark sich die Ergebnisse der Juniorwahl von den „echten“ unterscheiden würden, war am Wahltag noch offen. Was allerdings schon vor der Wahl feststand: Zwei Kreuze erreichen mehr als mancher glaubt.

 

Text und Fotos: Leonie Zeiter (11a)

Redaktion: Tom Spiegelhauer