Begabtenförderung Berufliche Orientierung

Florian Leutschafft berichtet über das Berufsorientierungsseminar „Human-Medizin“

Medizin – ein Themengebiet, dass mich seit Jahren interessiert. Schon in der achten Klasse begann ich mich über den menschlichen Körper, die Muskulatur und Verletzungen zu informieren und mir, vor allem für meine sportlichen Aktivitäten, einen immer größer werdenden Wissensstand anzulegen. Mit dem Beitritt zu den Schulsanitätern ging ich einen weiteren Schritt in diese Richtung.

Durch Frau Meier und Frau Reiner erfuhr ich von dem Angebot der Young Business School, einem fünftägigem Medizin-Seminar in Heidelberg, und ohne groß zu überlegen, meldete ich mich an. Ich ergatterte den letzten der 15 freien Plätze und habe die Beurlaubung dafür von der Schule bekommen. Ich war sehr aufgeregt und glücklich, diese Chance zu bekommen.

Am Tag vor der Abreise kamen die ersten Zweifel: Was, wenn ich mich mit den Leuten nicht verstehe? Was, wenn dort nur „Streber“ sind, die ausschließlich ans Lernen denken?  Was, wenn ich vom Alter nicht dazu passe? All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf und ich zweifelte an meiner Entscheidung.

Als ich dann im Gebäude des Instituts für Jugendmanagement in Heidelberg ankam, in diesen Raum voller fremder Menschen, eingehüllt in Stille, war ich wirklich gespannt, was mich die nächsten Tage erwartet.

Doch schon nach der kurzen Vorstellungsrunde wurde gelacht und eine erleichternde gute Stimmung trat ein, welche auch für die restliche Zeit anhielt. Ich verstand mich einwandfrei mit allen Teilnehmern und schon in der ersten Nacht war eine gewisse Schullandheimstimmung in der Jugendherberge. Es wurde gemeinsam bis spät abends Karten gespielt (Ja, wir haben tatsächlich ein paar mittel- und norddeutschen Schülern die bayrischen Kartenspiele beigebracht!), bei welchen sogar unser Betreuer mitmachte.

Tagsüber beschäftigten wir uns mit verschiedensten Aspekten der Medizin und der Kultur Heidelbergs. So wurde eine Simulation des Medizinertests durchgeführt, was mit Abstand das Härteste und Komplizierteste war, da dieser Test ganze 101 Seiten umfasste!

Wir besuchten den Heidelberger Technologiepark und bekamen eine informative Führung durch die dort angesiedelten Start-Ups. Auch eine Besichtigung der Rettungswache durfte für eventuelle zukünftige Mediziner nicht fehlen. Wir konnten außerdem unser Wissen über die physiologische Chemie erweitern und befassten uns mit dem Thema der alternativen Medizin. Auch über Robotik und die Bedeutung der Medizintechnik in der nahen und fernen Zukunft wurden wir informiert. Ein Highlight der kleinen Bildungsreise war der Besuch der Körperwelten-Ausstellung, welche definitiv nichts für schwache Nerven ist, aber für jeden Medizin-, Biologie-, Sport- oder Gesundheitsinteressierten sehr zu empfehlen ist.

Auch die Kultur kam mit einem Rundgang durch die Heidelberger Altstadt, Deutschlands berühmteste Ruine, Schloss Heidelberg, sowie der Besichtigung des alten und neuen Universitätscampus und des bekannten Universitätsklinikums nicht zu kurz.

Letztendlich war die Teilnahme an diesem Seminar ein voller Erfolg, da man einerseits einen fundierten Einblick in die Welt der Medizin bekam und viel lernte, andererseits aber auch mit neuen Leuten aus ganz Deutschland Kontakte knüpfen konnte. Mit einigen Seminarteilnehmern stehe ich auch weiterhin in Verbindung.

Abschließend ein Appell an alle Schülerinnen und Schüler: Falls ihr eine solche Möglichkeit findet, die eurem Interesse entspricht, bewerbt euch, ohne zu zögern! Es sind einmalige Chancen und Erlebnisse, die ihr nicht bereuen werdet!

Florian Leutschafft (Klasse 10b)